Projektname | Kraftwerk Sohlstufe - Hallein |
Sparte | Tiefbau |
Auftraggeber | Salzburg AG |
Zeitraum Leistungserbringung | September 2010 - Mai 2011 |
Leistungsdaten | Im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahmen für die Stadt Hallein mußten von der Salzburg AG umfangreiche Maßnahmen an der bestehenden Wehranlage beim Kraftwerk Hallein durchgeführt werden. Diese Arbeiten wurden in 3 Bauphasen gegliedert, welche, aufgrund der Niedrigwasserführung der Salzach, jeweils nur in den Wintermonaten umgesetzt werden konnten. Im Herbst 2010 erhielt die Fa. Bodner den Zuschlag für die Bauphase 2, die umfangreichsten Maßnahmen. Die Kernaufgabe der Bauphase 2 bestand darin, die zwei mittleren der vier Wehrfelder um mehr als zwei Meter in die Flusssohle einzutiefen und die bestehenden Wehrklappen durch moderne Segmentklappen zu ersetzen. Dies bringt einerseits einen wesentlich vergrößerten Abflussquerschnitt mit sich und andererseits kann das im Stauraum angelandete Geschiebe wesentlich effizienter an den Unterlieger weitergegeben werden. Als anfänglich schwierigste Aufgabe galt es, für die beiden mittleren der vier Wehrfelder eine trockene Baugrube zu schaffen. Der Plan sah vor, dies mittels einer halbkreisförmigen Fangedammkonstruktion (geankerte Spundwandkonstruktion) zu bewerkstelligen. Schnell musste jedoch festgestellt werden, dass die geplante Ausführung aufgrund massiver Konglomeratvorkommen unterhalb der Flusssohle nicht umsetzbar war. Das gesamte Konzept wurde täglich aufgrund neuer Erkenntnisse geändert und adaptiert, bis man sich schlussendlich dazu entschied, eine abgeänderte Fangedammkonstruktion mit kürzeren Spundbohlen auszuführen. Die Abdichtung an die bestehenden Wehrpfeiler wurde mittels Spundwandkästen und DSV-Injektionen durchgeführt. Um die Baugrubensohle gegen Auftrieb und eindringendes Wasser aus der Flusssohle abzudichten, mussten als letzte Maßnahme mittels Tauchereinsatz noch 600 m³ Unterwasserbeton eingebracht werden. Insgesamt gerieten die von Anbeginn schon unter enormem Zeitdruck stehenden Arbeiten somit um vier Wochen in Verzug. Nachdem die Baugrube hergestellt und trocken gelegt war, mussten die alten Wehrklappen demontiert und der Wehrrücken abgebrochen werden. Die abzubrechende Kubatur des Wehrrückens betrug in etwa 1100 m³ äußerst harten Betons. Um möglichst keine Zeit zu verlieren, entschied man sich in Abstimmung mit der Projektleitung zu einem Sprengabtrag, welcher äußerst schonend zwischen den bestehenden Wehrpfeilern zu erfolgen hatte. Anschließend ging es an die Neuerstellung der gepanzerten Wehrsohle sowie der verstärkten und erweiterten Wehrpfeiler. Die Arbeiten gingen zügig voran und alle Beteiligten waren guter Dinge, die aufgrund der Untergrundverhältnisse verlorene Bauzeit wieder aufholen zu können. Eine Verlängerung der Bauzeit stand außer Frage, da mit einsetzender Schneeschmelze ein Arbeiten inmitten der Salzach unmöglich geworden wäre. Mitte Jänner 2011, die Arbeiten liefen hervorragend, kam es zu allem Unglück noch zu einem Winterhochwasserereignis, welches die gesamte Baustelle überflutete. Beispielhaft sei erwähnt, dass die Salzach normalerweise zu dieser Jahreszeit zwischen 50 und 70 m³ Wasser pro Sekunde führt. An besagtem 13. Jänner wurde eine Spitze von über 750 m³/s gemessen. Aufgrund der exponierten Lage mitten im Flussbett wurden auch alle Absperrdammbauwerke und Hilfskonstruktionen von den Fluten weggerissen. Nach einer Woche Aufräumarbeiten ging es wiederum mit Hochdruck an die Betonarbeiten bei der Wehranlage. Und als ob damit noch nicht genug an Herausforderungen auf die Beteiligten zukamen, wurde am linksseitigen Ufer der Salzach, unterhalb eines achtgeschoßigen Wohnhauses, von Mitarbeitern der Gemeinde Hallein ein Verbruch hinter der bestehenden Ufersicherung festgestellt. Aufgrund der Brisanz und Gefahr für die Anwohner sowie der bevorstehenden Schneeschmelze musste nun zusätzlich zu den sich bereits in Verzug befindlichen Arbeiten auch noch der über mehrere Jahre entstandene Hohlraum im Bereich der Uferböschung saniert werden. Da niemand abschätzen konnte welches Ausmaß der Hohlraum erreicht, musste hierzu die gesamte Uferböschung im betroffenen Bereich abgetragen, der Hang und das Gebäude mittels Spritzbeton gesichert und die Ufersicherung neu hergestellt werden. Nach dem Abbruch der Steinsicherung wurde das gesamte Ausmaß sichtbar – ein Hohlraum von ca. 500 m³!!! Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten konnte aufgrund der bestens funktionierenden Zusammenarbeit mit der Projektleitung, der Örtlichen Bauaufsicht, der Stahlwasserbaufirma und der Fa. Bodner sowie umfangreicher Forcierungsmaßnahmen und laufender Umstellungen des Arbeitsablaufes die Wehranlage 2 Wochen früher als geplant an den Auftraggeber übergeben werden. |