Aktueller Stand des Projektes im Sommer 2024:
Dammbauwerk: Erdbau und Kontrollstollen
In den Wintermonaten ruhte witterungsbedingt der Erdbau. Lediglich die von der Tunnelbohrmaschine im Beileitungsstollen kontinuierlich geförderten Ausbruchmassen wurden verladen und in die luftseitige Dammschüttung eingebaut.Der Stillstand wurde zur Adaptierung der stationären Materialaufbereitung im Stauraum genutzt.
In der Schüttsaison 2024 sollen rund 2,5 Mio. m³ Felsmaterial im Steinbruch abgebaut, aufbereitet und im Damm wieder eingebaut werden.
Die aufwendige Herstellung des Tiefenschirmes im Felsuntergrund des Dammbauwerkes verlief in den Wintermonaten sehr erfolgreich. Von den Kontrollstollen ausgehend werden Bohrungen in den Felsen vorgetrieben, über welche Zementsuspensionen zur Abdichtung injiziert werden. Drei Viertel der Untergrundinjektionen konnten bis Mai 2024 bereits hergestellt werden.
Kraftwerkskavernen: Maschinenkaverne, Trafokaverne
Der Rohbau der Trafokaverne konnte mit Ende April fertiggestellt werden. Zur Errichtung des Kalotten-Gewölbes wurde der absenkbare Schalwagen ein weiteres Mal erfolgreich eingesetzt.
In der Kraftwerkskaverne werden seit Weihnachten die Turbinenspiralen durch den Maschinenbau montiert. Anfang April konnte mit der Armierung und Betonage des Sekundärbetons der Turbinenspirale 1 begonnen werden. Darauffolgend werden die weiteren Untergeschoße und die Kranhalle errichtet. Im Nachlauf von zwei Monaten erfolgt derselbe Vorgang im Bereich der Turbine 2. Bis Jahresende soll der Betonbau in der Kaverne des Krafthauses abgeschlossen sein.
Triebwasserweg: Schieberkammer Finstertal und Kraftabstieg
Im Jänner wurde im Triebwasserweg ein 10 m langer und 4,5 m durchmessender Ortbetonkrümmer im Übergangsbereich von Einlaufstrecke und Schieberkammer errichtet. Die an den Krümmer anschließenden Panzerrohre werden seit März montiert. Diese werden dann abschnittsweise hinterbetoniert und injiziert.
Beileitungsstollen
Die zur Herstellung der Beileitung eingesetzte Tunnelbohrmaschine befindet sich mit Ende April 2024 bei Tunnelmeter 12 500. Bis Anfang August soll die Beileitung bis zum Ansatz der Zuleitung der Wasserfassung Winnebach bei Tunnelmeter 14 200 aufgefahren sein. Dort wird der Kreuzungsbereich ausgebaut, ein Rettungs- und Belüftungsschacht aufgefahren und der zyklische Querschlag in Richtung der Wasserfassung Winnebach gestartet.
Wasserfassungen Stubaital
Die Vortriebsarbeiten sollen Anfang Mai wieder aufgenommen werden. Ab den Sommermonaten wird die Pumpstation Unterbergbach errichtet. Diese besteht aus einem Wehrbauwerk inkl. Entsanderanlage und dem Pumpenhaus. Das aus dem Unterbergbach entnommene Wasser wird zum gleichnamigen Fensterstollen hochgepumpt und dort dem Beileitungsstollen zugeführt.
Parallel starten auch die Arbeiten an der Wasserfassung Fernaubach unterhalb der Mittelstation Gamsgarten. Im Bereich der Wasserfassung Daunkogelfernerbach werden die Arbeiten aus dem Vorjahr fortgesetzt.
Wasserfassungen Sulztal
Die Vortriebsarbeiten starten Anfang Mai mit dem Auffahren von Pumpstation und Verbindungsstollen Fischbach. Weiters werden der Entsander- und Spülstollen der Wasserfassung Fischbach sowie der Verbindungsstollen zur Beileitung ausgebrochen.
Zur Wasserfassung Schranbach auf einer Höhe von 2 410 m wird eine kombinierte Material- und Personenseilbahn errichtet. Diese wird über einen 240 m tiefen, mit Stahlpanzerung ausgekleideten Lotschacht und eine Gussleitung im Verbindungsstollen mit der Pumpstation Fischbach verbunden.
In den Sommermonaten startet der Betonbau zur Errichtung der Pumpstation Fischbach. Wände, Kranbahnträger und Kalottengewölbe sollen bis Jahresende hergestellt werden.
Parallel dazu startet der Ausbau des Verbindungsstollens (Ortbetoninnenschale mit Schalwagen) und die Errichtung der Wasserfassung Fischbach. Diese besteht aus einem Wehrbauwerk mit integriertem Tiroler Wehr zur
Wasserentnahme, Entsanderanlage und gepanzertem Spülstollen.
Aktuelle Informationen zum Projekt und Einblicke in das Baugeschehen gibt es auch unter www.erneuerbareplus.at
Projekt | Speicherkraftwerk Kühtai |
Auftraggeber | TIWAG Tiroler Wasserkraft AG |
ARGE | Swietelsky-Jäger-BODNER |
Auftragsvolumen Gesamt | € 425.000.000,- |
Auftragsvolumen Bodner | € 80.000.000,- |
Ausführungszeitraum | 2021 - 2026 |
Bauleiter | Martin Neumayer, Markus Geisler, Samuel Hirzinger und Florian Unterberger |
Bauführer | Carl Hecher und Peter Lukasser |
Produktionsleiter Tübbinge | Günther Auer |
Poliere | Kemal Elmas, Günther Gamper, Patrick Feller und Patrick Haus und Michael Pfurtscheller |