Mit dem Tunnelanschlag am Donnerstag, 29. April 2021 für die unterirdischen Stollenanlagen beim neuen Speicher Kühtai wurden die Hauptbauarbeiten zur Erweiterung der Kraftwerksgruppe offiziell begonnen. Ende 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, die TIWAG investiert rund eine Milliarde Euro.
Die Zeremonie erfolgte coronabedingt im kleinen Kreis mit den Tunnelpatinnen sowie Landeshauptmann und TIWAG-Eigentümervertreter Günther Platter. Dieser betonte in seiner Festansprache: ,,Der heutige Tag ist ein wichtiges Signal für den Aufbruch und die Zukunft unseres Landes. Dieses lnfrastrukturprojekt ist nicht nur ein wichtiger Konjunkturmotor für die heimische Wirtschaft, sondern essenziell für die langfristige Versorgungssicherheit und Energieautonomie Tirols."
Im Vorjahr gab es für das Projekt nach elfjährigem Verfahren grünes Licht: Der Ausbau der Kraftwerksanlagen sieht einen zusätzlichen Speichersee im Längental mit 31 Millionen m³ Fassungsvermögen sowie ein unterirdisches Pumpspeicherwerk als zweite Oberstufe vor. Die Speicherkapazität kann dadurch um rund 50 Prozent erhöht und mit dem zusätzlichen Wasser 216 Mio. kWh pro Jahr mehr Strom erzeugt werden.
„Durch die Verdoppelung der Speicherleistung im Kühtai können wir zukünftig noch agiler und flexibler auf die Anforderungen einer sicheren Stromversorgung reagieren", betont TIWAG Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser: ,,Der notwendige Umbau der Energiesysteme wird mittelfristig zu erheblichen Unsicherheiten und Schwankungen führen. Mit dem Ausbau der Eigenanlagen können wir die regionale Unabhängigkeit weiter erhöhen, Wertschöpfung für Tirol schaffen und leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Stabilität im europäischen Stromnetz."
Nach den vorbereitenden Arbeiten zur Baustelleneinrichtung im vergangenen Jahr geht es jetzt Schlag auf Schlag: Gleichzeitig mit den Untertagebauarbeiten für das neue Kraftwerk werden auch eine Betonmischanlage vor Ort aufgebaut und die Aufbereitungsanlage für das Schüttmaterial des neuen Staudamms installiert. Mit Jahresende wird die Tunnelbohrmaschine für den Beileitungsstollen einsatzbereit sein. Der Einbau der Turbinen und Generatoren ist für 2024 und 2025 vorgesehen. Zuletzt wurden dafür die Aufträge vergeben. Die Durchführung der Hauptbauarbeiten liegt bei der heimischen ARGE Swietelsky - Swietelsky Tunnelbau - Jäger - Bodner.
Aktuelle Informationen zum Projekt und Einblicke in das Baugeschehen gibt es auch unter www.erneuerbareplus.at