Nach 10-jähriger Betriebszeit des Kraftwerkes Oberaudorf-Ebbs wurden 2003 hohe Auflandungen im Rückstaubereich festgestellt und die Regelungen zur Hochwassersicherheit konnten nicht mehr gewährleistet werden. Maßnahmen bestehend aus Sohlbaggerungen, Leitwerkerrichtung und Damm- und Ufererhöhungen wurden von 2008 bis 2011 umgesetzt.
Sohlgrundaufnahmen im Oktober 2020 haben gezeigt, dass die Sohle im Stauraum des Innkraftwerks erneut so stark erhöht ist, dass die vorgeschriebenen Mindestfreiborde nicht durchgehend eingehalten wurden. Die natürliche Strömung des Inns konnte diese Ablagerungen nicht mehr bewegen.
Um den Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) gewährleisten zu können, müssen im Zuge einer Sohlbaggerung im Stauraum der Wasserkraftanlage von 2024 bis 2027 rund 400 000 m³ angesammeltes Sediment entnommen werden. Der Schiffsbagger auf dem Ponton entnimmt das Sediment, zwei Schuten transportieren es zum Hafen. Von dort wird es mit unserem 60 t großen Umschlagbagger mit einem Zweischalengreifer entnommen und über ein Förderband zum Zwischenlagerplatz befördert.
Unsere BODNER Tiefbau Abteilung Kufstein ist mit den Vorbereitungsarbeiten, dem Zwischenlagern bzw. dem Abtransport der Sedimente und in weiterer Folge mit der Wiederherstellung des Ursprungszustandes der gesamten Fläche beauftragt.
Folgende Vorbereitungsarbeiten wurden von Dezember 2023 bis März 2024 durchgeführt:
› Rückbau des Ober- und Zwischenbodens (ca. 8 000 – 9 000 m³) als Lagerfläche (ca. 14 000 m²) des entnommenen Innschotters.
› Schüttung einer Autobahnanbindung bei der Anschlussstelle Kufstein Nord für die Zufahrt der Schwertransporte der Schiffe und für den künftigen Materialabtransport.
› Bau eines provisorischen Hafens mit Spundwänden. Hier wird der Innschotter entnommen und mittels Förderband zur Zwischenlagerfläche befördert.
Der Start der Baggerung war Anfang März und endete für die erste Periode mit Ende April 2024. Zukünftig sollen jährlich während der Niedrigwasserperiode des Inns zwischen Oktober und März bis zu 120 000 m³ Material entnommen werden.
Aufbereitung als Betonzuschlagsstoff:
Der entnommene Schotter wird in unserer neuen Kiesaufbereitungsanlage der hb Recycling in Kirchbichl aufbereitet und anschließend in unseren Transportbetonwerken zur Betonherstellung verwendet.
Fotos: Berhard ZT GmbH, Zeppelin
